Josefsheim, Bigge

Interview mit Anne Lins

Geschäftsfeldleiterin in der Werkstatt für behinderte Menschen (kurz: WfbM) in Bigge und Lipperode)

 

Wie und wo haben die Beschäftigten der WfbM während der Corona-Zeit gearbeitet?

Tatsächlich haben rund 150 der 400 Beschäftigte der Werkstätten in Bigge und Lipperode in den Wohngruppen oder Zuhause außerhalb des Josefsheim-Campus an unterschiedlichsten Aufgaben, die auch an einem kleinen Arbeitsplatz verrichtet werden können, seit Beginn der Pandemie gearbeitet. Zudem gibt es in den Werkstätten, beispielweise im Fachbereich Holz oder Elektromontage oder auf dem Franziskushof, sogenannte Notgruppen, die weiterhin in sehr kleinen Teams wie gewohnt ihre Aufträge bzw. Aufgaben erledigen. Die Teilnehmenden der beruflichen Bildung haben wir auf alternativem Wege (z.B. per Post oder Email) mit Bildungsmaterial versorgt.

 

Waren die letzten Wochen eher ruhig für alle Beteiligten oder wurde die Zeit des Betretungsverbotes zu einer Zerreißprobe, da gewohnte Strukturen weggebrochen sind?

Die Reaktion der Beschäftigten ist immer noch sehr unterschiedlich. Einige genießen es sicherlich, über einen längeren Zeitraum mehr Freizeit zu haben. Und bei vielen gibt es den Wunsch, in der eigenen Häuslichkeit zu arbeiten. Aber ich persönlich habe den Eindruck, dass das Bedürfnis, in geregelte Strukturen zurück zu kehren, immer größer wird, je länger das Betretungsverbot galt.

 

Wie planen Sie die Wiederaufnahme der Arbeiten im WfbM in dieser Woche? Bleibt alles beim Alten oder werden neue Strukturen notwendig sein?

Wir planen die Wiederaufnahme des regulären Werkstattbetriebes schrittweise. Grundlage hierbei werden die aktualisierten Hygienevorschriften der Landschaftsverbände und der Spitzenverbände der Freien Wohlfahrt sein, die mir derzeit aber leider noch nicht vorliegen.

 

Wie haben Sie persönlich die Zeit des Rückzugs im Hinblick auf ihre Tätigkeit im Josefsheim empfunden?

Ich erlebe großes Engagement und Flexibilität an ganz vielen Stellen. Sowohl von Beschäftigten als auch von Mitarbeitenden. Für mich persönlich ist es eine besondere Zeit, da tatsächlich viele Verordnungen, Erlasse und ständige neue Regelungen in die Praxis umgesetzt werden müssen. Daher hoffe auch ich, dass durch den Wiederbetrieb der Werkstätten ein Stück Normalität zurückkehren wird, ohne dabei den gesundheitlichen Zustand unseres Teams zu gefährden.

 

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